Freitag, April 09, 2004

Harte Bandagen zwischen Medizin-Lobbyisten und Politik

Ärzte-Vertreter werfen den Gesundheitspolitikern ein Vergreifen in der Wortwahl vor.
Eine ignorante Unverschämtheit, wie ich finde. Diese Ignoranten sollten sich erstmal an die eigene Nase fassen!

Vor vielen Monaten, als durchaus noch positive Stimmung unter den o.g. Beteiligten in Richtung Massenpublikum hergezeigt wurde, stiess ich zufällig auf eine Mitgliederzeitschrift für Zahnärzte und auf einer der vorderen Seiten war eine Karikatur abgebildet, in welcher die Rot-Grüne Regierung als Biber dargestellt, eine ganze Landschaft kahl genagt hatten, und darunter stand meiner Erinnerung nach, etwas von Schädlingen und Kahlschlag. Ich weiss aber noch genau, dass ich reichlich geschockt war, von diesem untersten polemischen Niveau einer Kaste von Privilegienträgern, die sich am liebsten mit weiszer Weste präsentiert und auf Sachlichkeit pocht.

Man stelle sich das mal umgekehrt vor: In einer Publikation der Regierung würden Ärzte als Schlangen dargestellt, die kalt abwartend lauern oder sich überall reinschleichen, zuschnappen und uns und unser System vergiften oder strangulieren? (Denn der Eid des Hippokrates gilt nicht mehr und die ursprünglich harmlose Aeskulap-Natter ist mitlerweile eine gefährliche Gift- oder Würgeschlange geworden).

Man muss als Patient nicht alles gut finden, was die neue Gesundheitsreform bringt. Sie geht aber wohl in die richtige Richtung und hat gute Ansätze. Das verdient unsere Unterstützung. Wir Patienten sollten nicht dem sog. Stockholm-Syndrom verfallen, uns also von Ärzten nicht erpressen lassen, sondern uns mit denjenigen Poliktern solidarisieren, die unsere Interessen im Blick haben, und Richtiges tun.

Was soll das Gejammer der Ärztelobbyisten? Trotz allgemein schwacher Wirtschaftslage bekommen sie noch von allen Patienten alle drei Monate eine Extragebühr in den gierigen Rachen geworfen.