Mittwoch, August 18, 2004

Biologistischer Terror - Biobanken: Das "Gold des 21. Jahrhunderts"

"Krankenhäuser wie Privatfirmen entdecken den kommerziellen Wert von menschlichem Gewebe und Erbmaterial. Entsprechende Proben werden mit Informationen über die Probenspender (wie z.B. Krankheitsgeschichte und Lebensstil) verbunden und in Form von sog. Biobanken an zahlungskräftige Käufer weitergegeben." (Hamburger Datenschutzbeauftragter)

"Brisanz wird der Kontroverse um Speicherung und Analyse menschlicher Blut- und Gewebeproben auf den ersten Blick dadurch genommen, daß dieses Thema bislang in Deutschland kaum öffentlich diskutiert wurde." http://www.aerztezeitung.de/

"Unersättlich fordert die Forschung »Menschenmaterial« aus allen Ecken der Welt an. Mit dem gesammelten Wissen werden Risiken individualisiert. Das schafft den Nährboden für soziale Stigmatisierung und kann entsprechende Ausschlüsse nach sich ziehen.

Biotheken sind privat oder öffentlich finanzierte Institutionen, welche die Gewinnung, Speicherung, Handhabung und Nutzung von Körpersubstanzen sowie persönlichen Daten langfristig gewährleisten. Man kennt das nur zum Teil von Blut- und Organbanken. Biotheken sind insofern absolut neuartig, als daß sie die genetischen Informationen verknüpfen mit personenbezogenen Daten der Spendenden. Deren Angaben zu Krankheiten, psychischen Dispositionen, Familienverhältnissen oder Lebensstil werden mittels Befragung erhoben.

Da in der Bioethik das Prinzip der Nichtkommerzialisierung des Körpers gilt, wird von den Spendern Altruismus gefordert. Wohin das führt, kann man an den an Asthma erkrankten Einwohnern der Südatlantikinsel Tristan de Cunha sehen. Kanadische Forscher und das US-Unternehmen »Sequana« entnahmen ihnen 1993 Blut, identifizierten das verantwortliche Gen und verkauften das Patent für 70 Millionen Dollar an Boehringer Ingelheim. Die Kranken hatten nichts davon.

Die endokrinologische Poliklinik des Uniklinikums Benjamin Franklin, Berlin, verweigert die Behandlung, wenn keine Erklärung unterschrieben wird, die die Patienten zu Forschungsobjekten ohne Anonymisierung macht.
"

Zitiert aus zwei Texten von Ulrike Kopetzky, erschienen bei WELT und Junge Welt http://www.jungewelt.de/index.php
http://www.welt.de/

"Das größte deutsche Biobank-Projekt will popgen („populationsgenetische Rekrutierung von Patienten und Kontrollen“) in Kiel werden. BiobankerInnen benötigen aber nicht nur Blut- und Gewebeproben gutgläubiger Menschen, sondern auch einheitliche Qualitätsstandards und rechtliche Rahmenbedingungen, die ihr Geschäft langfristig absichern helfen. Regelungsvorschläge für Deutschland hat der „Nationale Ethikrat“ des Bundeskanzlers präsentiert. Sie lesen sich wie eine Wunschliste der Genforschungslobby." http://www.bioskop-forum.de/


Ich selbst als Patient, sehe mich als Opfer von Organ- und Gewebe-Raub durch einen forschungsgeilen, skrupellosen med. Prof. einer katholischen Klinik in München.
Und ich halte die Gefahr für nicht gering, dass prinzipiell jeder Patient während eines chirurgischen Eingriffs das Opfer illegaler Organ- und Gewebeplünderungen werden kann. Denn wer schert sich darum, ob und wenn ein Chirurg etwas mehr aus dem vollnarkotisierten Patienten heraus schneidet? Der unmittelbar Betroffene merkt's vielleicht nichtmal danach - und wenn doch - wie will, kann und soll er seine Wahrnehmung, seinen Verdacht beweisen? Der Mensch als verfügbares frisches Organ- und Gewebe-Lager auf zwei Beinen.