Freitag, Dezember 03, 2004

Zum Kotzen

Viel zu viele Arschlöcher fühlen sich offenbar berufen, mir ungefragt und dennoch vorwurfsvoll LebenshilfeTipps um die Ohren zu hauen, wie nasse Waschlappen. Absoluter Tiefpunkt dabei ist, dass diese aufdringlich-penetranten Unverschämtheiten auf der Basis von Informationen passieren, die mit illegitimen Mitteln meiner Privat- und Intimsphäre entrissen wurden. So in etwa wenn die Nachbarin durch die Zimmerwände die Telefongespräche mithört und meine Post heimlich liest um mich dann im Treppenhaus abzupassen und mir mit schlecht verhüllter Süffisanz oder Genervtheit Ratschläge zu erteilen, wie ich die Probleme meines Lebens am Besten zu regeln hätte. Wie pervertiert im Kopf muss man sein, um sowas normal zu finden? Egal, ob diese Leute für solch kranke Praktiken bezahlt werden oder aus EigenPerversion handeln.
Warum kann solches Pack seine augenscheinlich überflüssige Energie nicht auf die Lösung offen zu Tage liegender Probleme verwenden, sondern popelt im Leben anderer Menschen rum? Haben die Leute kein eigenes Leben? Auf welchem Planeten wurden die sozialisiert, Hilfe nicht fragend an zu bieten, sondern aggressiv drauf los zu poltern? Vermutlich war's der Wüstenplanet.

Mir gehen auch diese ganzen geschichtslosen Bekloppten auf den Sack, die mit ihrer deformierten Psyche das Wort Einzelgänger oder Eigenbrödler zu negativen Begriffen verbiegen, dass daraus dann Terrorist oder Amokläufer wird. Klar, das einzig Gute, Wahre und Schöne ist die Volksgemeinschaft. Ringelpietz mit Anfassen und die Dreifaltigkeit aus Blogwart, Herbergsvater und Führer.

Dazu kommt: Besserwisserische Leute, deren DENKEN an der Gürtellinie endet, kann ich persönlich nicht als Gesprächspartner für voll nehmen. Das sind sabbelnde, labernde Platzhalter an Stelle echter Menschen. Nervige Zeitdiebe. Entweder interessiert fragen oder Maul halten!
Da schreibt doch einer tatsächlich einen ganzen langen Artikel mit einer Auflistung der wunderbaren Eigenschaften von ÜberMenschen. ErkenntnisGewinn: Null Komma Nix.
Das Ideal des edlen, hilfreichen, guten und dennoch unverwüstlichen Übermenschen, so in etwa wie die fantastischen, sich aus jedem AtomisierungsZustand wieder re-konfigurienden Androiden, die Arnold Schwarzenegger dargestellt hat. Wer sowas glaubt, auf echte Menschen übertragen zu können, der hat doch nicht mehr alle Paddel im Wasser.

Wie sagte mal Kübler-Ross sinngemäss: Meist haben nicht die Betroffenen selbst ein Problem mit der traurigen oder grausamen Wahrheit ihres desolaten GesundheitsZustandes, sondern ihre Mitmenschen können der Wahrheit schwer ins Auge sehen. Innere Trägheit und soziale Unverbindlichkeit? Vermutlich, denn wenn die eigentlich Betroffenen umgekehrt noch Hoffnung und Ideen haben, sind es oft widerum diese ach so tollen Mitmenschen, die nicht mitziehen.