Freitag, März 04, 2005

Das Sein bestimmt das Bewustsein. Oder doch nicht?

Wer keine oder nur sehr begrenzte Möglichkeiten sieht, eigene Interessen und Standpunkte in Parlament, Gericht, Verwaltung oder anderen offiziellen Gremien einzubringen, wird auch keine den offiziellen Parametern entsprechende politische Handlungsfähigkeit entwickeln; mangelnde politische Handlungsfähigkeit wiederum kann das moralische Empfinden aufs Niveau der Vendetta zurückbinden.
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Dass sich - wie im Falle der Attentäter des 11. September - auch die Privilegierteren und Gebildeten mit den Anliegen einer sich benachteiligt fühlenden Gruppe identifizieren können, haben revolutionäre Bewegungen durch die Jahrhunderte gezeigt: Weder Reichtum noch Bildungsstand noch das, was wir unter Intelligenz und «Normalität» verstehen, sind letztlich ausschlaggebend, wenn es um emotional motivierte «moralische» Entscheide geht.

Zitiert aus einem Artikel der aktuellen NZZ http://www.nzz.ch
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