Sonntag, September 04, 2005

Amoklauf durch Psychopharmaka?
Die SZ berichtete vor kurzem über einen Amoklauf in München:
Messerstecher im Linienbus. Der Mann sei schon früher psychisch auffällig gewesen und habe sich in Behandlung befunden, so der Chef der Mordkommission am Montag.

Eine Site im Internet gibt folgende grundsätzliche Ergänzung:
Entsetzen macht sich breit, wenn wieder einmal irgendwo auf der Welt ein Verrückter in eine Schule stürmt und wild um sich schießend unschuldige Kinder in den Tod reißt, oder wenn ein Amokläufer seine Arbeitskollegen niedermetzelt oder seine ganze Familie auslöscht.

In den Zeitungsmeldungen findet sich normalerweise im letzten Absatz die Erklärung, dass der Täter „seit längerem“ in psychiatrischer Behandlung sei.

Fast immer aber wird dieser Nachsatz fälschlicherweise so ausgelegt, dass der Mörder trotz seiner Therapie getötet habe. Das wäre schlimm genug. Tatsächlich stehen die in der psychiatrischen „Behandlung“ verwendeten Psychodrogen selbst im Verdacht, direkter Auslöser für die unerklärlichen Gewaltausbrüche zu sein.


Die Internet-Site ist von Scientology, was erstmal skeptisch macht, aber eigentlich ebenso wenig über den Wahrheitsgehalt des Inhalts aussagt, wie wenn der Text bei SPIEGEL-Online stünde - man muss selbst kritisch überlegen, ob es stimmen könnte. Aber es gibt tatsächlich Hinweise auf die tödlichen Wirkungen von Psychopharmaka.

Zum obigen Vorfall gehört auch folgende Dubiosität in einem weiteren SZ-Bericht:
Während die Polizei das Verhalten der Passanten und des Busfahrers ausdrücklich als vorbildlich lobte, übte der Chef der Mordkommission scharfe Kritik am Verhalten eines Oberarztes im Klinikum Rechts der Isar: Der Mediziner habe sich geweigert, die Polizei über den Zustand des am schwersten verletzten Opfers zu informieren.

Auch habe er den Mann, eine Blutprobe und die Kleidung „vor der Polizei versteckt“, berichtete Wilfling. Die Polizei sei darauf angewiesen, Blutproben zu erhalten, da mehrere Menschen mit derselben Waffe verletzt wurden. Außerdem müsse man die Kleidung der Opfer sicherstellen. Statt dessen habe der Arzt, im Gegensatz zu Medizinern anderer Krankenhäuser, die Ermittlungen der Polizei behindert. Wilfling kündigte ein „Nachspiel“ an: „Das ist ein unglaublicher Vorgang, so etwas habe ich noch nie erlebt.“


Ebenfalls sehr merkwürdig ist Folgendes: Als ich das Stichwort Zwangsmedikation googelte, bekam ich die obige Scientology-Seite präsentiert. Die obigen kritischen Überlegungen dort, fand ich sehr interessant, wollte den Text dann aber doch nicht zitieren und verlinken, eben wegen der vorbelasteten Quelle Scientology. Da ich jedoch keine bessere Quelle finden konnte, die sich auf diese Weise kritisch äussert, wollte ich Tags darauf dann doch mit aller Vorsicht und Skepsis den Scientology-Text zitieren. Jedoch als ich danach erneut googelte, war der Text nicht mehr auffindbar. Selbst mit Begriffen, die ich noch daraus erinnerte, bekam ich den nicht mehr. Es schien, als habe jemand den Text aus dem Netz entfernt oder zumindest die Suche danach blockiert/zenziert. Erst nach wirklich langwieriger Suche und schliesslich mit einer Meta-Suchmaschine (MetaGer), bekam ich den Text wieder serviert - und auch nur über eine mir bis dato unbekannte Suchmaschine (Overture).