Mittwoch, August 23, 2006

Eine totale Videoüberwachung
soll es nach dem Willen des Präsidenten des Bundeskriminalamtes in Deutschland nicht geben. Interessant, dass eine totale Überwachung der Nation demnach technisch möglich ist, die Strippenzieher und Überwacher möchten nur momentan noch davon absehen. Wie gnädig. Offenbar hat man Alternativen.

Da es technisch möglich ist und sinnvoll erscheint, gefährliche Orte zu überwachen, sollten endlich die Operationssäle dieses Landes videoüberwacht werden, denn dort fliesst täglich Blut. Jedes Jahr zigtausend Opfer pfuschender und verbrecherisch operierender Ärzte sollten Grund und Anlass genug sein, den kriminalistisch genauen Blick dorthin zu richten. Stattdessen sitzen, irgendwo im Verborgenen bewaffnete Uniformträger, und beobachten mehr oder weniger heimlich und anonym die Öffentlichkeit und rastern die Bevölkerung nach unbekannten Kriterien ab. Ginge es mündig und transparent zu, stünden auf den Bahnsteigen statt Kameras Meldesäulen, und wenn es ein polizeiliches oder gesundheitliches Problem gibt, rufen Reisende via Meldesystem dann entweder Polizei oder Notarzt. Aber in unserer arbeitsteiligen Gesellschaft gehört die schrittweise und letztlich vollständige Entmündigung des Individuums, durch Experten und ihre Systeme, zum System .

Kürzlich wurde ein per Video aufgezeichneter S-Bahn-Schubser gefasst und zu paar Jahren Gefängnis verurteilt, obwohl niemand verletzt wurde, während tagtäglich vermummte Gestalten mit Skalpel und anderen Werkzeugen bewaffnet, bewusstlose Patienten zu Krüppeln verpfuschen, und wenn es dort Todesopfer gibt, heisst es entweder lapidar: schicksalhafter Verlauf, oder wenn es grade nochmal gut geht, dann ist es ja nochmal gut gegangen und bleibt für den pfuschenden oder kriminellen Arzt ohne Konsequenzen. Akademische Terroristen im weissen Kittel bleiben unbehelligt, weil sie aktiver Teil des Machtapparates sind.