Donnerstag, April 14, 2011

Was von aussen nicht als Verbrechen erkennbar ist, darf auch wirklich als keines gelten

Stell dir vor, du musst wegen einer akuten Blinddarmentzündung operiert werden. Als du nach der OP wieder aufwachst, fühlst du dich wie gerädert, obwohl der Eingriff ja eigenlich nur klein, die Dauer kurz, und Routine für den Arzt gewesen sein soll. Als du dir die Narbe anguckst, findest du sie erstaunlich gross, und du hast das Gefühl das die Bauchdecke auf der Narbenseite doch sehr stark eingefallen wirkt, obwohl doch nur ein kleiner Wurmfortsatz entfernt worden ist. Als du nach ein paar Tagen wieder zu Hause bist, fühlst du dich noch immer erstaunlich matt. Dir fällt auf, dass es länger als sonst dauert, bis deine Harnblase voll ist. Auch nach Wochen hast du immer noch das starke aber unbestimmte Gefühl, dass dir im Bauch mehr fehlt, als nur ein kleiner Wurmfortsatz. Du kannst dir das alles nicht erklären, aber ab und zu geistert die Idee durch deinen Kopf, dass der Chirurg dir mehr als nur den Blinddarm herausoperiert haben könnte, dir womöglich eine gesunde Niere aus der Seite entnommen hat. Weil diese Vorstellung dir aber so beängstigend und absurd erscheint, verwirfst du sie immer wieder. Aber diese Erklärung für deine Beobachtungen erscheint dir zunehmend plausibel. Um den schlimmen Verdacht zu überprüfen gehst du zu deinem Hausarzt. Der aber wiegelt ab, hält das für absurd und will dich nicht daraufhin untersuchen. Du bist unsicher, ob dein Anliegen für den Arzt vielleicht wirklich eine Zumutung war, oder ob sein Verhalten deinen Verdacht nur noch mehr bestätigt. Du suchst mehrere Ärzte auf, aber niemand nimmt dich ernst. Einige tasten deinen Bauch ab und geben irgendwelche Erklärungen ab, warum es in Ordnung sei, dass die Narbe so gross und die Bauchdecke einseitig so eingefallen wirkt und du dich seit der OP irgendwie nicht mehr so leistungsfähig fühlst wie zuvor. So kommst du nicht weiter. Du forderst vom Krankenhaus deine Patientunterlagen an, samt Bestätigung über deren Vollständigkeit. Die Kopie der Akte kommt, aber keine Bestätigung der Vollständigkeit. Aus dem OP-Bericht geht nichts Ungewöhnliches hervor. Allerdings fällt dir die für eine kleine Blinddarmoperation doch überraschend lange OP-Dauer von einigen Stunden auf. Du bist dir nun doch fast sicher, dass ein Verbrechen an dir begangen wurde und erstattest Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft. Die fordert von dir deine Patientenakte an und will von dir auch eine pauschale Einverständniserklärung, dass du pauschal alle Ärzte von ihrer Schweigepflicht entbindest. Die Einverständniserklärung gibst du nicht, aber übersendest deine Op-Unterlagen in Kopie und die Staatsanwaltschaft lässt sie vom forensischen Dienst begutachten. Der findet nichts was auf ein Verbrechen deutet - was kein Wunder ist, weil die Krankenunterlagen ja von den mutmasslichen Tätern selbst erstellt wurden - und so wird deine Strafanzeige nicht weiterverfolgt. Du bittest die Staatsanwaltschaft um die Veranlassung einer körperlichen Begutachtung durch einen vereidigten Facharzt, was abgelehnt wird. Du suchst dir einen Anwalt, der dir erstmal klarmacht, dass wegen der Strafanzeige nun der Weg zu einer Schlichtungsstelle der Ärztekammer nicht mehr möglich ist. Er empfiehlt dir, bei deiner Krankenkasse ein Gutachten zu beantragen. Nach Monaten bekommst du einen Begutachtungstermin in einem Krankenhaus. Dort wirst du aber nur auf deine allgemeine Leistungsfähigkeit hin untersucht, es finden keine konkreten Untersuchungen dahingehend statt, ob dir eine Niere fehlt. Das Gutachten lautet am Ende, das du normal leistungsfähig bist, es also kein schädigendes ärztliches Fehlverhalten gegeben haben kann. Wo kein Schaden, da auch kein Schädiger und kein Geschädigter, also alles in bester Ordnung.
Du bist entsetzt, über das mutmassliche Verbrechen, und über die flächendeckende, mafiöse Zusammenhalt über mehrere Teilgewalten und Instanzen hinweg, um ein medizinisches Verbrechen und einen ärztlichen Verbrecher zu decken. Du weisst dir keinen anderen Rat als dich an die Medien zu wenden. Du schreibst einige grosse Medien an, bekommst aber keine Antwort. Statt dessen fällt dir irgendwann auf, dass du in der Öffentlichkeit von fremden Leuten häufig fotografiert wirst, dass du nie lange allein irgendwo draussen sitzen kannst, und die Leute um dich herum verhalten sich merkwürdig unnatürlich. Das gleiche im Internet: Egal auf welche Website du surfst und egal wo und was du irgendwo schreibst, du findest Anspielungen auf deine spezielle Situation und dumme Ergänzungen zu deinen sachlichen Kommentaren. Es ist offensichtlich, dass irgendwer jeden deiner Schritte im Internet verfolgt und du auch draussen und in deiner Wohnung observiert wirst. Weil das alles erst passiert ist, seit deiner Operation, ist der Zusammenhang zwar klar, aber du kannst dir nicht erklären, wie und warum beides zusammenhängt. Im Laufe der Zeit wird immer deutlicher, dass du auf allen Ebenen komplett um deine Rechte betrogen wirst, und du bekommst umfassende Aufmerksamkeit von den Medien, die zwar nicht über deinen Fall berichten, aber dich komplett ausspioniert haben und deine Geschichte divers verwursten.